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Fever dreams

Ich blicke mich um und sehe eine wunderschöne Landschaft. Grün in grün, Berge soweit das Auge reicht und ich fühle mich so frei. So viele dieser Landschaften ziehen an mir vorbei, während mir jemand berichtet, dass wir in Hokkaido sind. Dieser Jemand ist ein gutaussehender junger Mann, offensichtlich mein Date. Wir lachen, wir halten uns an den Händen, wir haben viel Spaß. Bis er mir sagt, dass er verheiratet ist.


Im Hinterkopf meines Gedächtnisses höre ich die zynische Eva sagen: "Nicht mal in meinen Fieberträumen kann ich Singlemänner daten." Doch ich lasse mich von ihr nicht aus der Ruhe bringen. Ich atme tief ein und aus, genieße den blauen Himmel und die Sonnenstrahlen, die meine Haut wärmen. Die bunten Blumenmeere, die Berge, die Hitze...


Als ich unter Schmerzen aufwache, beschließe ich, dass ich einmal nach Hokkaido muss. Ich war zwar schon einmal dort, aber nur für eine Nacht und die war - na ja, sagen wir, viel von der Landschaft habe ich dort nicht erlebt. Ich kann nicht schlucken, meine rechte Mandel ist vor Entzündung so geschwollen, dass ich das komplette Kissen im Schlaf vollgesabbert habe. Vorher mitgedacht hat sie allerdings, die schlaue Eva, und ein Handtuch über das Kissen gelegt.


Vier Tage lang lag ich im Bett und war mir selbst ausgesetzt. Ich hatte Schmerzen, die ich nicht mit Schmerzmitteln eindämmen konnte und die nur mit Schlaf auszuhalten waren. Ich antwortete kaum auf Nachrichten, kämpfte mich nur hoch, um auf die Toilette zu gehen und musste mich zur Flüssigkeitsaufnahme zwingen. Meine gute Freundin H (NACHTRÄGLICH GEÄNDERT*) kam am Sonntag bei mir vorbei, um mir Essen und Trinken zu bringen, doch das Essen konnte ich nicht essen, da ich nichts schlucken konnte.


Ich bin froh, dass ich mich mit H (NACHTRÄGLICH GEÄNDERT*) angefreundet habe. Sie war so ziemlich die erste gleichaltrige Person, die ich hier kennengelernt habe, weshalb ich sofort versuchte, mich mit ihr gutzustellen. Je besser mein Japanisch wurde, desto näher kamen wir uns. Es stellte sich heraus, dass sie total der coole Mensch ist, mit einem etwas ausgefalleneren Sinn für Humor und dass wir uns in vielerlei Hinsicht sehr ähnlich sind. Sie versteht mich gut und so richtig nahe kamen wir uns, als ich ihr anfing, anzuvertrauen, dass es "jemanden" (NACHTRÄGLICH GEÄNDERT*) in meinem Leben gab. Sie hat ein reines Herz und ich habe sie sehr gern. Sie wird mir wahnsinnig fehlen.

 

Sie ist immer für mich da, wenn ich sie brauche. So auch dieses Mal. Ich schrieb ihr nur eine Nachricht, dass es mir nicht gut ginge, ich Fieber habe, und deswegen nicht die Kraft habe, einkaufen zu gehen. Ob sie so gut sein könnte, mir etwas zu essen und zu trinken zu bringen. Als sie mich sah, machte sie sich große Sorgen. Ich konnte kaum reden und mein Fieber ging durch die Decke.


Am Montag war meine rechte Mandel so sehr geschwollen, dass ich nicht mal mehr Flüssigkeit aufnehmen wollte. Alles schmerzte. Ich bat meinen Einsatzstellenleiter (NACHTRÄGLICH GEÄNDERT*) darum, mit mir zum Arzt zu fahren. In der Klinik sagte der Arzt auch nur "hidoi na~", was so viel heißt wie "das sieht ja schlimm aus" (auf Gut Deutsch würd ich es allerdings mit sowas wie "Ach du heilige Scheiße" übersetzen. Aber er ist ja Arzt). Daraufhin bekam ich intravenös Medikamente verabreicht, weil der schlaue Arzt realisierte, dass ich höchstwahrscheinlich Schwierigkeiten mit dem Schlucken habe.

 

Im Krankenhausbett legte ich mehrere Taschentücher unter meinen Mund, weil ich wusste, dass ich schlafen würde. Mein Fieber war immer noch sehr hoch und was soll man auch sonst tun, wenn man anderthalb Stunden am Tropf hängt? Ich dachte daran, dass dies teuer wird, aber aufgrund meines wirklich eher schlechten Zustands war es mir dann auch irgendwie egal. Ich war bereit, das zu bezahlen, was da auf mich zukommt, solange es mir danach nur endlich wieder besser geht. Die Schwester, die mich weckte, war ausgerechnet eine der Mütter von den Kindern, die ich betreue. Peinlich, wie mir die Sabber aus dem Mund hing. Aber nicht zu ändern. Ich liebe ihre Tochter und ich hoffe, das weiß sie auch.

 

All die Zeit, die ich im Bett verbrachte, schlief ich viel. Ich hatte das Gefühl, ich würde all den Schlaf nachholen, den ich in der letzten Zeit nicht bekommen habe. All die Nächte, die ich lange wach lag, weil meine Einsamkeit mich auffraß. All die Filme, die ich schaute, um mich von den Gedanken an "ihn" abzulenken. Selbst die Orte, an die ich ging, fühlten sich so leer an, mit dem Wissen im Hintergrund, dass ich "ihn" nicht mehr wiedersehen werde. Aber der einfache Fakt ist, "er" hat mich nicht verdient.

 

Die sogenannte Golden Week in Japan ist eine Woche im Mai, in der mehrere Feiertage aufeinander fallen. Für Japaner eine beliebte Zeit zum Reisen, weshalb überall die Hölle los ist. Ich habe vorher noch nie so viele Menschen in Aomori City angetroffen wie zur Golden Week. Es ist auch irgendwie nicht unüblich, dass sich Leute in der Golden Week irgendeine Art von Krankheit einfangen. Also kein Wunder, dass ich krank geworden bin. Auch wenn man sich - so wie ich - eher mit den emotionalen Ursachen der Krankheiten befasst, ist es kein Wunder, dass so eine heftige Mandelentzündung mich umgehauen hat. Die Details dafür möchte ich allerdings lieber jedem ersparen.

 

Meine Golden Week begann mit einem Wettlauf. Eine befreundete Familie bat mich, zu einem Wettrennen zu kommen, an dem ihre Tochter teilnahm. Ich liebe ihre zauberhafte Tochter und so habe ich gerne zugesagt. Am ersten Tag, an dem ich hätte ausschlafen können, stand ich also um 9 Uhr auf der Matte. Eine Kollegin von der Arbeit holte mich ab, da ihr Sohn ebenfalls an dem Rennen teilnahm. Ich pendelte an diesem Vormittag immer wieder zwischen diesen beiden Familien hin und her, und auch viele andere Kinder freuten sich, mich dort zu sehen. Meine Kindergarten-Kolleginnen haben mich ebenfalls dort gesehen und die Chefin meinte sofort: "Eva, wenn ich gewusst hätte, dass du heute arbeitest, dann hätte ich deinen Einsatzstellenleiter (NACHTRÄGLICH GEÄNDERT*) ja darum gebeten, dass du für uns arbeitest!" aber ich winkte ab und erklärte ihr, dass ich aus freien Stücken dort sei. Dass sie denkt, ich würde nur dort hin gehen, wenn es Arbeit für mich wäre, das zeugt davon, wie gut sie mich kennt. :-)

 

Der Wettlauf fand auf dem Yogoshiyama statt, einem Berg, der hier in Hiranai zum Skifahren und so weiter genutzt wird. Nun ist Frühling und man hat die Möglichkeit, mit einer Gondel hochzufahren und dann herunterzuwandern. Oder natürlich auch einfach wieder runterzufahren. Meine kleine Rinko bat ihre Eltern, zwei Karten zu kaufen und bestand dann darauf, mit mir zu fahren. Ich fragte ihre Eltern, ob es wirklich okay sei, doch ihr Vater meinte nur mit einem Lächeln im Gesicht: "Das hat sie entschieden. Sie wollte unbedingt mit dir hochfahren." Ich war so glücklich.


Wir fuhren hoch und zu Beginn tat die kleine Rinko noch so, als wäre sie ganz groß. Oben angekommen begann sie allerdings doch, Angst zu bekommen. Die Aussicht war großartig und ich bin Rinko dankbar, dass sie darauf bestanden hat, mit mir dort hochzufahren.

 

Danach wurde ich hin und hergerissen, da ich zu zwei verschiedenen Barbeque-Parties eingeladen wurde. Ich wollte gerne an beiden teilnehmen, und so kam es, dass ich erst zur einen, und dann zur nächsten Party ging. Ich sprach das vorher mit Rinko's Vater ab und er war damit komplett in Ordnung.


So landete ich auf zwei komplett unterschiedlichen Barbeque-Feten und hatte viel Spaß. Ich weiß mittlerweile echt, wann ich einen Schritt zurücktreten muss, um den japanischen Ehefrauen nicht auf den Schlips zu treten. Es ist für mich zwar amüsanter, sich mit Männern zu unterhalten, weil ich die oft etwas stupideren Themen halt einfacher verfolgen kann, aber ich habe gelernt, mich zurückzuhalten. So hat der Ehemann der Gastgeberin mir eine schmutzige Frage bezüglich deutscher Penisse gestellt, woraufhin ich meine gelbe American Spirit Packung aus der Tasche zog und ihm damit die "gelbe Karte" zeigte. Später bekam er Ärger mit seiner Frau, aber ich denke, ich konnte das Schlimmste verhindern - denn seine Frau ist meine Kollegin und Freundin. Und das ist mir wichtiger.

 

"Egal, wo auf der Welt ich bin, ob nun in Deutschland oder in Japan, Männer lieben es einfach am Meisten, über ihr bestes Stück zu reden.", sagte ich zu ihm, woraufhin er in Gelächter ausbrach und antwortete: "Tja, so ist das wohl. Egal, wo man ist, Männer sind eben doch nur Männer."

(Alle, die sich auf Grund von Genderverallgemeinerung angegriffen fühlen, dürfen mich in Japan besuchen kommen und kriegen einen Schokoladenkeks mit Matcha-Geschmack. Ich hoffe, ihr wisst, dass ich open-minded bin. Es ist jedoch schwer, diese Denkweise zu verbreiten, wenn man - nicht nur in Japan - sondern auf dem Land in Japan lebt. Japan ist halt einfach noch immer eine sehr patriarchalische Gesellschaft, die von ihren Vorurteilen lebt.)

 

Ein Haufen Kinder, die ich aus der Schule kenne, waren ebenfalls dort. Am Meisten habe ich mich allerdings in die kleine Tochter von meiner Kollegin verliebt. Eher eine Einzelgängerin, die viel redet, zuckersüß ist und mit mir ihr Geburtstagskuchenstück geteilt hat. "Ich esse bis hierhin, und den Rest kannst du dann haben!", hat sie gesagt und ihr Versprechen gehalten. So ein zauberhaftes Kind.

 

Danach, auf dem anderen Barbeque-Event, fand ich mich in einem großen, alten Gebäude wieder, das nach Fisch roch. Natürlich hatte ich auf der ersten Party bereits viel gegessen, doch auch hier reichte man mir sofort ein paar Hühnerbeinchen und natürlich Hotate (Muschel) - wofür Hiranai nun mal berühmt ist. Ich mag Hotate allerdings nicht, womit ich mich immer sofort unbeliebt mache. Dieses Mal konnte ich mich allerdings rausreden mit "onaka ga sugoku ippai" (Ich bin so satt, ich mag kein Blatt, mähh, mähh).


Auf der Feier blieb ich nur eine kurze Weile. Die Menschen dort waren sehr anders. Kaum Kinder, größtenteils alte und vor allem ärmere Leute. Fischer und solches gleichen. Ich habe mir gewünscht, ich wäre zu ihrer Feier etwas früher gegangen, denn dadurch, dass ich nur so kurz da war, wurde ich von allen Seiten mit Fragen gelöchert und konnte mich nur schwer entspannen.

 

Am nächsten Morgen fuhr ich noch einmal nach Hirosaki. Ich hatte von allen Seiten gehört, dass die Kirschblüten verblüht sein sollten, doch ich wollte noch einmal durch den Park spazieren. Gerädert von der Nacht traf ich mich dort mit einem Tinder-Date, das komplett nach hinten losging. Eines von diesen Ach-du-Scheiße-wir-haben-ja-echt-so-gar-nichts-gemeinsam-warum-haben-wir-das-nicht-beim-Schreiben-bemerkt-Dates, was eben auch dementsprechend deprimierend endete. Wir hatten zunächst geplant, gemeinsam zurückzufahren, doch während wir schweigend nebeneinander zum Ausgang des Parks liefen, blieb ich stehen und sagte: "Ich bleibe noch hier." Er nickte und ging ohne mich weiter. Unangenehmes Date, unangenehmer Abschied. Ich ließ mich zunächst auf einer Bank wieder und schlenderte dann noch einmal über das Fest im Park. Ein betrunkenes Pärchen in einem Laden hielt mich an und verwickelte mich in ein Kaufgespräch, das darin endete, dass sie großes Mitleid mit mir bekamen, mir Essen schenkten und die Frau mich noch ein Stückchen über das Fest begleitete. Ich bin später zu dem Laden zurück und habe dann doch den Jutebeutel gekauft, der Erinnerung wegen.


Ich hielt an einem anderen Laden an, der Taschen und Schals u.a. aus sehr schönen, blauen Textilien herstellte. Ich schlenderte durch den Laden und der Verkäufer versuchte mit gebrochenem Englisch, mich zum Kauf zu überzeugen. Auch seine Frau versuchte es. Ich sagte ihr, dass ich Japanisch spreche, woraufhin sie erleichtert losbrabbelte. "Woher kommst du? Aus Deutschland, oder?", fragte sie mich und ich ließ sie wissen, wie glücklich es mich machte, dass ausnahmsweise mal jemand nicht denkt, ich sei aus Amerika. Sie erzählte mir, dass sie das sofort an meinem Gesicht gesehen hat, da sie Deutschland und Deutsche liebt - woraufhin ich ihr entgegnete, dass wir diesbezüglich ja etwas gemeinsam hätten, bei meiner Liebe zu Japan und Japanern. Wir hatten so ein schönes Gespräch, dass sie mir letztendlich eine Tasche, die normalerweise 4500 Yen (~36€) gekostet hätte, für 3500 Yen (~28€) verkaufte und sogar noch ein kleines Säckchen als "sabisu" (service) oben drauf packte. Die Tasche ist aus altem Kimonogürtel-Stoff hergestellt und daher sehr reißfest und beständig. Ich bin sehr glücklich über diesen Kauf - und noch mehr über die Begegnung mit dieser Frau.

 

Danach setzte ich mich zwischen die Spätblüher und aß die Takoyaki, Tintenfischbällchen, die ich zuvor geschenkt bekommen hatte. Ich checkte mein Handy und bemerkte eine neue Facebook-Freundschaftsanfrage. Jirouta... hmm, der Name sagte mir nichts. Ich wollte ihm eine Nachricht schreiben, bevor ich annehme, da sah ich, dass er mir mir zuvorkam und erklärte, er wäre auf dem ALT-Event am Samstag zuvor gewesen und hätte sich gerne mehr mit mir unterhalten, doch wir hatten ja kaum Gelegenheit dazu. Ich nahm seine Freundschaftsanfrage an und wir chatteten ein bisschen. Er sagte mir, dass wann immer ich in Hirosaki sei, ich mich bei ihm melden solle, also tat ich das sogleich. Er schwankte ein bisschen, sagte dann letztendlich aber doch zu. Eine halbe Stunde später trafen wir uns dann auf der Wiese, auf der wir am Samstag zum Hanami auch saßen.


Und wir redeten. Wir redeten zwei Stunden über dies und das und jenes. Es ist beeindruckend, wie weit ich mittlerweile in Konversationen mit meinem Japanisch komme. Am Ende war es so schwer, sich zu verabschieden, weil wir uns im Geiste so nah waren. Ein herzensguter Mensch. Ich bin so froh, dass wir uns an diesem Tag getroffen haben, denn er hat mir eine Menge Kraft gegeben. Ich habe ihm viel anvertraut und er hat viele Fragen gestellt. Zum Ende hin gab er mir sein Fahrrad und joggte neben mir her zum Bahnhof, damit ich den Zug schaffen konnte. Ich war ihm so dankbar und es ist eine Erinnerung, die ich nicht vergessen werde.

 

Am Tag darauf traf ich mich mit meinen Freundinnen Yumi und Saki, die ich eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. Ich war überrascht über die Länge von Yumis Haaren, und die beiden Mädchen waren über meine Japanischkenntnisse überrascht. Dass ich in der Lage war, mich mit ihnen richtig zu unterhalten. Dass ich die Tage davor regelrecht nur Japanisch gesprochen habe, hat dazu bestimmt auch noch beigetragen. Viel zu erzählen gibt es von unserem gemeinsamen Ausflug jedoch nicht. Wir haben gemeinsam Pizza, Pasta und Eis gegessen, die Sonne genossen und gefühlte eintausend Fotos geschossen. Was mir natürlich nicht unbedingt nur angenehm war, da die beiden Mädels so sweet sind, und ich mit meiner Akne-Fresse daneben etwas aus dem Bild falle. Ich habe dennoch mein schönstes Lächeln aufgesetzt.

 


Ab dem darauffolgenden Tag lag ich dann mit Fieber im Bett.

 

Diese heftige Mandelentzündung plus Fieberrausch hat Einiges in mir gemacht. Ich möchte das Sprungbrett nutzen, um mit dem Rauchen aufzuhören. (Achtung: Ich schreibe das hier FÜR MICH nieder. Ich möchte bitte keine "Gib alles!" oder "Ich unterstütze dich!"-Nachrichten von euch bekommen, so gut sie auch gemeint sind. Sie erhöhen den Druck, der sowieso schon so groß ist, wenn man mit dem Rauchen aufhören will. Ich habe den ganzen Tag schon Lust auf eine Zigarette, und das obwohl mein Rachen noch nicht mal ganz verheilt ist. Ich habe mir im Internet vorhin einen Rauchersatz bestellt, mal schauen, ob der was bringen wird. Wenn nicht, versuch ich's mit Kräuterzigaretten. Ich will echt aufhören mit dem Zeug, das meine sowieso schon kranken Atemwege noch mehr vergiftet. Aber nur für mich.)


Ich möchte den Mai nutzen, um einige Dinge zu planen und mich etwas zu organisieren. Es wird Zeit, meiner Mutter ein Paket mit Dingen zu schicken, die ich hier nicht mehr brauche. Und es wird Zeit, sich von einigen Dingen zu trennen, die ich auch in Deutschland nicht mehr brauche. Im Endeffekt habe ich eben nur zwei Gepäckstücke, mit denen ich zurück reisen kann.


Ich möchte den Mai für diese Dinge nutzen, um den Juni, Juli und August sorgenfrei genießen zu können. Die Zeit vergeht einfach viel zu schnell und mein Herz blutet jetzt schon bei der Vorstellung, dass ich bald in den Flieger zurück steigen muss. Natürlich freue ich mich auf Mama, Marcia, Katzen und Freunde, aber die egoistische Eva würde lieber hier bleiben. Wenn ich könnte, würde ich auf unbestimmte Zeit hier bleiben.

 

Nun ist aber gut. Das nächste große Event steht im Juni an: Erst kommt Bene (ein Freiwilliger und guter Freund aus Kyoto) mich besuchen und danach fahre ich für eine Woche nach Osaka zu meinem besten Kumpel Hans! Das kann ich kaum erwarten und ich weiß, dass mir diese Reise die Kraft geben wird, die letzte Zeit noch besser genießen zu können!

 

Jya, matane,
Eure Eva


(NACHTRÄGLICH GEÄNDERT*)  Erklärung:
Bei einigen Namen habe ich mich im Nachhinein entschieden, sie aus Privatsphäregründen nicht mehr direkt zu nennen. Auch wenn es sehr cringey ist, meine alte Schreibweise und teilweise unreflektierte Art über die Dinge zu urteilen ohne neue Bearbeitung lediglich überfliegen zu müssen, habe ich mich entschieden, die Gesamtheit der Artikel nicht zu verändern, um die Essenz jener Zeit zu bewahren.


- Keine originalen Kommentare unter dem Originalbeitrag -



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